
«Es ist besser im asketischen Kampf zu sterben, als in der Sünde zu leben…» – Hl. Isaak der Syrer
Eine rechte Vorstellung vom Fasten zu haben, ist wichtiger als manche meinen. Insgesamt gibt es ungefähr 200 Fastentage im Jahr. Das ist mehr als die Hälfte des Jahres, und somit Fasten wir mehr als die Hälfte unseres Lebens von der Taufe an. Wenn das Fasten zu einem unabdingbaren Teil unseres Lebens geworden ist, zusammen mit all dem, was die Orthodoxe Kirche sorgsam hütet und über Jahrhunderte weitergibt, dann verändert sich unser Leben gewissermaßen von selbst. Der Mensch beginnt in einem ständigen Wunder Gottes zu leben, aber auch in einem stetigen asketischen Tun (podvig = Tat, Kampf, Auseinandersetzung).
Es ist in der Tat eine Anstrengung, eine Auseinandersetzung und ein Kampf, in der Wahrheit, in der Treue zu leben. Man kann hingegen die Augen verschließen, die Wahrheit und die Treue missachten, und schließlich - gegen den Willen Gottes - einfach so dahinleben. Das bedeutet, "in der Sünde zu leben" – den Fall und letztlich das Darniederliegen. Das wahre Leben aber, sprich: die Tugend, ist vor Gott echt, wenn es als ein reines Opfer der Liebe gelebt wird. Das bedeutet gewiss doch, sich anzustrengen, auf den Eigenwillen zu verzichten um des Lebens in der ewigen Gemeinschaft mit Gott willen, die ja bereits jetzt beginnt, in diesem Leben.
Der Herr hat gesagt: " Tretet ein durch die enge Pforte. Denn weit und breit ist der Weg, der ins verderben führt, und viele sind es, die auf ihm hineingehen. Doch eng ist die Pforte und schmal der Weg, der ins Leben führt, und wenige sind es, die ihn finden.“ (Mt 7:13-14)
Beginn der Apostel Fastenzeit: am 16. Juni 2014 (3. Juni nach Altem Stil)
Das Fasten ist ein wahrlich geistliches Werk. Wenn man die heiligen Väter liest, dann wird das verständlicher – nicht nur für den Verstand, sondern vielmehr für die Seele – was während der Fastenzeit, bzw. während des Fastens, eigentlich geschieht. Die Werke der Heiligen Väter, die sich mit dem Fasten beschäftigen, bestätigen lediglich, dass in der Kirche zu allen Zeiten und bis heute alles durch den Heiligen Geist gewirkt wird. Zu allen Zeiten gab es Menschen, die das Wort Gottes hörten, es wahrhaft erhörten, den Segen Gottes folgten und so geheiligt wurden. Zu allen Zeiten war der Weg zur Freiheit von der Sünde und hin zur Heiligkeit eng mit dem Fasten und dem Gebet verbunden. In unserer Zeit ruft uns derselbe Geist, der Geist der Heiligung – der Heilige Geist, das Fasten auf uns zu nehmen. Und Er ist es, der diejenigen heiligen will, die Ihn suchen und an Ihn glauben.
Die Fastenzeiten- und regeln